Ingenieurbüro für Schäden an Gebäuden
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Ermittlung U-Wert

Der U-Wert (früher k-Wert) ist der wichtigste Wert bei der wärmetechnischen Beurteilung von Bauteilen. Mit unserem "testo 635" des deutschen Herstellers testo ist dieser leicht abzuschätzen. Zur Berechnung des U-Wertes in Anlehnung an EN ISO 6946 sind drei Temperaturwerte erforderlich: die Außentemperatur, die Oberflächentemperatur der Innenwand sowie die Raumlufttemperatur.

Mit den Funkfühlern des testo 635 kann die Außentemperatur schnell und bequem bei geschlossenem Fenster bestimmt werden. Der Fühler wird einfach draußen positioniert und überträgt die Messwerte per Funk an das Messgerät im Raum. Mit dem U-Wert-Fühler können die beiden anderen benötigten Temperaturen mit nur einem Fühler ermittelt werden. Zur Messung der Oberflächentemperatur werden die drei Adern des U-Wert-Fühlers mit der Knetmasse an der Innenwand befestigt. Die Lufttemperatur wird über einen Sensor am Fühlerstecker ermittelt. Die drei benötigten Temperaturen werden durch die angeschlossenen Temperaturfühler ermittelt und an das testo 635 übertragen. Daraus berechnet das Gerät den U-Wert und zeigt diesen direkt am Display an.

Am Bauwerk gibt es jedoch keine stationären Temperaturzustände. Insbesondere in der kalten Jahreszeit führen wechselnde Heizleistung, schwankende Außentemperaturen und Sonneneinstrahlung zu einem sich ständig ändernden Wärmefluss durch die Gebäudehülle. Es kommt zu einer Phasenverschiebung der Temperaturwelle durch das Bauteil. Bei für Wohngebäude üblichen Außenwandkonstruktionen kann es 4 bis 12 Stunden dauern (teilweise auch mehr), bis die Temperaturveränderung auf der einen Seite des Bauteils die andere erreicht. Soll die wärmedämmende Wirkung eines Bauteils bestimmt werden und man ist nur auf Temperaturmessungen angewiesen, ist das aus der Momentsituation nur mit größter Fehlerbehaftung möglich.

Angenäherte Werte für eine U-Wert Bestimmung können jedoch über eine Langzeitmessung ermittelt werden. Voraussetzung für eine zulässige Abschätzung ist das Vorhandensein von Bereichen mit über Stunden annähernd konstanter Temperatur. Bei der Bestimmung der in die Berechnung eingehenden Außentemperatur ist eine Phasenverschiebung > 6 Stunden zu berücksichtigen. Da die Wandoberflächentemperatur der Innentemperatur relativ schnell folgt, ist dieser Wert leichter zu bestimmen. Werden nun die Temperaturgrößen in angemessenen Grenzen variiert, sollte das Ergebnis der U-Wertberechnung ebenfalls ein, den realen Wert beinhaltendes, Intervall umfassen. Je konstanter die Temperaturen, desto genauer ist das Ergebnis. Ebenso kann der Temperaturfaktor ƒRSI bestimmt werden. Insbesondere für Berechnungen zur Bauteilbewertung im Zusammenhang mit der Ursachenermittlung von Schimmelpilzbildung ist der Temperaturfaktor gemäß den Anforderungen der DIN 4108-2 ein wichtiger Bewertungsmaßstab.

 
 
 
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